FDP Kempten lädt zum alljährlichen liberalen Mittelstandsbrunch

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Die FDP Kempten und der Liberaler Mittelstand Bayern hat zum traditionellen liberalen Mittelstandsbrunch am Rande der Allgäuer Festwoche in die Fasshalle geladen. Kreisvorsitzende Daniela Busse betont: „Eine starke FDP ist ein Standort-Vorteil für unser Land, weil wir es sind, die die Wirtschaft im Blick hat. Nur mit gesunden Betrieben können wir uns die jetzigen sozialen und ökologischen Projekte weiterhin leisten. Die beste Sozialpolitik ist nun einmal eine kluge Wirtschaftspolitik.“ Nicole Raucher, stv. Vorsitzende des liberalen Mittelstands Bayern als Vorfeldorganisation legte ihren Fokus auf die Vereinbarkeit von Familie und Beruf und Weiterqualifizierung in den Unternehmen, vor allem nach der Elternzeit. Dazu brauche es flexiblere Arbeitszeitmodelle und neue Lösungsansätze. Eine Wirtschaft mit vielfältigen Teams sei für die großen Herausforderungen besser aufgestellt, als homogene Arbeitsgruppen. Der Allgäuer Bundestagsabgeordnete Stephan Thomae betonte die Notwendigkeit einer soliden Finanzpolitik: „Die Schuldenbremse ist kein Selbstzweck. Die Schulden von heute sind die Zinsen von morgen. Und: Wir zahlen schon allein dieses Jahr 37 Mrd. Euro zur Zinstilgung an die Gläubiger. Das sind 37 Mrd. Euro, mit denen wir eben keine Schulen sanieren, keine Bahnstrecken ausbauen und keine neuen Wohnungsprojekte fördern können. Das sollten nun auch die letzten in der Koalition verstanden haben. Wir müssen mit dem vielen Geld, das wir von den Steuerzahlern erhalten, auskommen.“ Zudem verwies Thomae darauf, das Krisen immer auch Umbrüche und damit Chancen darstellen. Alte Denkmuster zu hinterfragen und neu auf Gegebenes zu schauen, sei auch etwas Positives. Uns wer, wenn nicht die Liberalen, hätten den Mut und den Optimismus, an Krisen zu wachsen? Als Hauptredner war Dr. Lukas Köhler, stellvertretender Vorsitzender der FDP-Bundestagsfraktion, aus München zu Gast in Kempten. Köhler machte klar, dass für ihn Wirtschaft, Heimat und Kultur zusammengehöre. Die Allgäuer Festwoche als regionale Wirtschaftsmesse und Volksfest zeige diesen Dreiklang sehr anschaulich. Inhaltlich verwies er vor allem auf die Wichtigkeit von Leistungsbereitschaft in der Gesellschaft. „Der Diskurs um eine Vier-Tage-Woche oder eine Erhöhung des Bürgergelds stellt den Leistungsgedanken nicht gerade in den Vordergrund. Aber genau den brauchen wir jetzt mehr denn je!“ Köhler weiter: „Wir sind als FDP nicht angetreten, damit alles so bleibt wie es ist. Wir wollen moderne Lösungen für heutige Probleme. Ein Beispiel ist die Tageshöchstzeit. Das ist ein altes Relikt, das dem heutigen Alltag vieler Angestellter einfach nicht mehr entspricht. Deswegen müssen wir da dringend ran hin zu einer Wochenarbeitszeit. Ebenso müssen wir beim leidigen Thema Bürokratie vorankommen und spürbare Erleichterungen vorantreiben. Das europäische Lieferkettengesetz, das wir als Liberale leider nicht verhindern, aber zumindest deutlich abschwächen konnten, ist da so ein Beispiel. Wir werden das deutsche Lieferkettengesetz, das übrigens seinerseits von der Union eingeführt wurde, werden wir nun vorerst aussetzen, bis die europäischen Regelungen in Kraft treten.“ Ein enger Austausch zwischen Wirtschaft und Politik sei unabdingbar, so Busse abschließend. Dass dieses Jahr so viele Unternehmer der Einladung gefolgt seien, zeige das große Interesse an liberaler Politik.